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Diagnostik und Therapie
Ein zentraler Bestandteil der Neuropsychologie ist die Diagnostik. Durch spezialisierte Tests und Untersuchungen können Neuropsycholog:innen die Funktionsweise des Gehirns detailliert analysieren und feststellen, ob und welche kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt sind. Dies kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Zuständen hilfreich sein, darunter bei Schlaganfällen, traumatischen Hirnverletzungen, Demenzerkrankungen, Epilepsien, Multipler Sklerose oder psychiatrischen Störungen.
Eine differenzierte neuropsychologische Untersuchung dauert meist mehrere Stunden. Sie beginnt mit einem ausführlichen Anamnesegespräch mit den Betroffenen und ggf. den Angehörigen mittels strukturiertem Interview und Fragebogen. Im Wissen um allfällige neurologische, somatische oder psychiatrische Vorerkrankungen werden in einem nächsten Schritt die kognitiven Funktionen mittels standardisierter Tests geprüft.
Die Resultate der einzelnen Tests werden auf Basis von Normwerten (wenn möglich alters-geschlechts- und ausbildungsangepasst) ausgewertet und) quantifiziert. Zusammen mit den gewonnenen anamnestischen Angaben über Beginn und Verlauf der Symptomatik sowie des Verhaltens während der Testung können die Befunde interpretiert und eingeordnet sowie eine Diagnose gestellt werden. Darauf basierend werden adäquate Therapien oder schulische / berufliche Massnahmen empfohlen oder eine Einschätzung zur Arbeitsfähigkeit oder zur Fahreignung aus neuropsychologischer Sicht abgegeben.
Neben der Diagnostik spielt die Therapie eine entscheidende Rolle in der Neuropsychologie. Basierend auf den Befunden der neuropsychologischen Diagnostik zielt die neuropsychologische Therapie darauf ab, betroffene Personen dabei zu unterstützen, ihre kognitiven Fähigkeiten zu verbessern oder Strategien zu entwickeln, um mit Einschränkungen im Alltag besser zurechtzukommen. Dies kann die Lebensqualität erheblich steigern und dazu beitragen, dass Betroffene wieder aktiver am Leben teilnehmen können. Ein wichtiger Teil der Therapie ist die Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung. Neuropsycholog:innen helfen Betroffenen, die emotionalen und psychologischen Herausforderungen zu bewältigen, die mit neurologischen Erkrankungen bzw. kognitiven Defiziten einhergehen. Darüber hinaus begleiten sie sie bei der beruflichen Wiedereingliederung und entwickeln gemeinsam mit ihnen Strategien, um die Rückkehr ins Arbeitsleben zu erleichtern.